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Franz Graf von Pocci (*7. 3. 1807 München, †7. 5. 1876 München) war Schriftsteller, Zeichner und Komponist. Der Sohn eines Offiziers italienischer Herkunft und einer sächsischen Baronin war nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Landshut und München kurze Zeit als Jurist in Starnberg und Dachau tätig und wurde 1830 Zweiter Zeremonienmeister König Ludwigs I. von Bayern. Seit 1847 Hofmusikintendant, wurde Pocci 1864 Oberstkämmerer am Hof Ludwigs II. Der vielseitig gebildete Pocci verkehrte im Kreis um Joseph von Görres, schloss sich Guido Görres an und wurde eine markante Figur der späteren Münchner Romantik und des Biedermeier. Berühmt wurde Pocci durch seine selbstillustrierten Kinderbücher, Puppen- und Schattenspiele sowie Kasperlkomödien für Joseph Leonhard Schmids Münchner Marionettentheater, in denen er auch zeitgenössische Erscheinungen satirisch kommentierte. Pocci war als Komponist tätig, schrieb Dramen und Märchen, illustrierte Lieder- und Kinderbücher und war satirischer Zeichner der »Fliegenden Blätter«. Sein mit rund 600 Nummern erhaltenes kompositorisches Werk umfasst eine Oper, Lieder, Chor- und Kammermusik sowie Klavierwerke. Er war unermüdlicher Zeichner und Aquarellist. Rund 10.000 Zeichnungen, Skizzen und Aquarelle von ihm sind erhalten. Pocci war Mitbegründer des Historischen Vereins von Oberbayern und Mitglied verschiedener Gesellschaften, deren Vereinsleben er karikierte.