Der Clown unter den Mystikern
Dieses Magengeschwür ist der Clown
unter den Mystikern, daherplappernd
wie der Tod, barock wie ein Begleitschmerz
aus schwarzem Kaffee und schwarzer
Gitanes zum Frühstück. Ins Innere
schauend mit den Augen des Winds,
der durch die Löcher pfeift. Der von der Flut
durchlöcherte Rumpf des Schiffs tanzt
auf dem Meer. Warum sich dran klammern?
Er tanzt ja. Der vitruvianische Mensch
am Abend in der Krone des Buchsbaums.
»Die Poesie wird im Bett gemacht wie die Liebe«, wusste schon André Breton. »Vom Bett/ aus verwischen wir Spuren/ von Wasser, von Samen, von Talg,/ von Harnstoffen, Säuren und/ Salz«, heißt es im Gedicht, das den Debütband von Alexandru Bulucz eröffnet. Im Schlussgedicht: »Er sieht sie/ am Dachfenster Weißwäsche/ lüften von den Ausdünstungen/ des Schlafs«. Zwischen diesen zwei Gedichten wird um Liebe gekämpft. Ob um die Liebe zu einem anderen Menschen oder um die Liebe zur Literatur, macht fast keinen Unterschied. Es geht um Schmerz- und Verlusterfahrungen und um die Möglichkeiten, diese Erfahrungen im Gedicht aufzuheben. Dabei finden auch Bestandteile eines Lebens in Osteuropa oder im Osten Eingang ins Gedicht, so zum Beispiel, wenn von »transsilvanischen Äpfeln«, »orthodoxen Popen« oder »Russenmützen« die Rede ist. Der Titel des Bandes Aus sein auf uns ist auch als Ankündigung einer intellektuellen und reflektierenden wie poetischen Auseinandersetzung mit anderen – lebenden wie verstorbenen – Dichtern zu verstehen, die dieselben Erfahrungen teilen oder geteilt haben.